Briefmarkenrolle

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Eine Briefmarkenrolle oder auch einfach Rolle ist eine beliebte Herstellungsform von Briefmarken für die Verwendung am Schalter, da hierdurch mehrere Rollen mit unterschiedlichen Portowerten in einem Ständer schnell griffbereit sind. Rollenmarken unterscheiden sich äußerlich nicht von entsprechenden Bogenausgaben. Die seitliche Zähnung einer Rollenmarke ist gegenüber der Bogenmarke oft qualitativ schlechter.

Briefmarkenrollen gibt es in verschiedenen Größen von 200, 300, 400, 500, 1.000, 2.000, 5.000 oder 10.000 Marken pro Rolle. Hierbei trägt jede fünfte Briefmarke eine sogenannte Zählnummer auf der gummierten Seite. Dieses Merkmal ist das einzige Zeichen, dass eine Briefmarke von einer Rolle stammt, sofern kein

  • 11er-Streifen von Marken, die in 10x10er-Bogen oder
  • 6er-Streifen von Marken, die in 2x5er-Bogen oder
  • 3er-Streifen von Marken, die in 5x2er-Bogen

gedruckt wurden, vorliegt.

Am Ende der Briefmarkenrolle befinden sich meist mehrere Leerfelder, die den Postbediensteten das Einfädeln einer neuen Rolle Briefmarken in den Markenspender erleichtern, die inneren Marken vor Beschädigungen schützen und bei der Verwendung in den alten, mechanischen Postwertzeichenautomaten die Ausgabe bis zur letzten Marke der Rolle gewährleisten sollen, bevor diese Geräte sperrten. Diese Leerfelder oder sogenannten Anziehstreifen sind bei den deutschen Postwertzeichen an die letzte Marke der Rolle angeklebt und haben 4 Leerfelder. Diese Rollenenden werden neben den Rollenverpackungen von Spezialsammlern, meist in der Form 5 Marken + 4 Leerfelder (5+4), 11 Marken + 4 Leerfelder (11+4) oder auch eine Marke + 4 Leerfelder (1+4) gesammelt. Hierbei werden für Rollenenden mit seltenen Leerfeldfarben beträchtliche Sammlerpreise gezahlt.

Die Leerfelder oder Anziehstreifen wurden bis Mitte 1995 bei allen Rollengrößen an die letzte Marke angeklebt. Es ist zu vermuten, dass wegen des Einzugs der elektronischen Briefmarkenautomaten mit den sich seit 1981 durchgesetzten Automatenmarken, dem Wegfall der mechanischen Wertzeichengebern, der Bedarf an Anziehstreifen nicht mehr gegeben war. So konnte ein Arbeitsschritt beim Herstellungsprozess der Rollenmarken entfallen und eingespart werden.

Ab Mitte 1995 wurden die Leerfelder nur noch bei 10.000er-Rollen der Dauerserie Sehenswürdigkeiten (40 Pfg, 45 Pfg, 47 Pfg, 110 Pfg (Expo Mi-Nr. 2009), 47 Pfg/0,24 Euro, 110 Pfg/0,56 Euro, 0,25 Euro, 0,55 Euro) verwendet, dort wurden allerdings nicht nur die 4 Leerfelder am Ende, sondern auch 9 Leerfelder am Anfang angeklebt, zum Schutze der Marken.

Von den Rollenverpackungen werden die Banderolen sowie die Verschlussteller gesammelt. Jede ungeöffnete Markenrolle ist von einer Banderole umschlossen. Ab der Serie Bedeutende Deutsche wurden dann 10 Rollen in Plastikfolie verpackt und oben und unten mit einem runden Aufkleber, genannt Verschlussteller versehen. Diese Verpackungsart gab es bis Mitte 1995.

Ab Mitte 1995, zeitgleich mit dem Wegfall der Anziehstreifen, wurden die Rollen einzeln in bunte Faltschachteln verpackt und zu 10 Schachteln seitlich mit zwei Fixpunkten zusammengeklebt. Die Schachteln konnten einzeln abgebrochen werden. Jede Marke hatte Ihre eigene Schachtelfarbe, was sehr aufwendig war.

Heute sind alle Verpackungsschachteln der Rollenmarken einheitlich weissgrau und mit einem Aufkleber versehen, der die Wertstufe, den Gesamtpreis, das Herstellungsdatum, die Ausgabeserie und das Motiv der Marke trägt. Der Informationsgehalt und das Schriftbild der Aufkleber variiert von Zeit zu Zeit. Die Schachteln sind nicht mehr seitlich verklebt.

In Deutschland werden ab 2000 auch selbstklebende Sondermarken in sogenannten Markenboxen abgegeben. Die Briefmarken sitzen dabei auf einer Trägerfolie und tragen auf dieser rückseitig die Zählnummer. Die übliche Rollengröße beträgt dabei 100 Stück.

Ab 2005 kommen bei allen Rollengrößen der neuen Dauerserie Blumen weder Leerfelder noch Anziehstreifen vor. Somit kann das Sammelgebiet Rollenenden mit Anziehstreifen als abgeschlossen angesehen werden.

Rollenmarken werden aber noch immer in Streifen zu mehreren Marken (3er, 5er-, 6er-, 11er- oder 15er-Streifen) gesammelt. Die Rollenanfänge, Rollenteile und Rollenenden sind anhand der rückseitigen Zählnummern, die bei den aktuellen Ausgaben 5-, 4-, 3-, 2- oder 1-stellig sind, zu differenzieren.

Nicht nur auf die Marken, sondern auch auf die rückseitigen Zählnummern ist das Augenmerk zu richten. Neben den üblichen schwarzen Zählnummern gab es bei Heuss auch rote und bei Unfallverhütung auch rote, blaue, grüne und grünblaue Zählnummern. Aktuell werden die Zählnummern nicht mehr mit einem mechanischen Walzwerk, sondern seit etwa 1996 mit einem Tintenstrahldrucker aufgebracht. Aktuell gibt es Zählnummern mit und ohne Punkt hinter der Zählnummer, je nachdem über welche Maschine die Marken bei der Herstellung gelaufen sind. Die aufgespritzte Nummernfarbe ist gewöhnlich grau.

Etwa Ende 2004 tauchten bei 4 Werten (10 Pfg/0,05 Euro, 20 Pfg/0,10 Euro, 1,00 Euro und 4,10 Euro) bei einer kleineren Teilauflage tiefschwarze Nummernfarben mit Punkt hinter den Zählnummern auf. Bei späteren Ausgaben waren die Zählnummern wieder wie üblich in grau aufgedruckt.fr:Rouleau de timbres

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