Bogenrand

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Technische Notwendigkeit

Bei der Herstellung von Druckerzeugnissen ist das bedruckte Papier größer, als das fertige Erzeugnis. Bücher, Flugblätter, Zeitungen und Zeitschriften, aber auch Geldscheine oder Wertpapiere, werden am Ende des Herstellungsprozesses beschnitten. Nicht mehr notwendige Papierränder werden entfernt. Gedruckt wird meist in mehreren Nutzen (Drucktechnik). Das Druckbild ist dabei mehrfach angeordnet.

Briefmarken die mit Zwischensteg vorliegen, sind überwiegend durch, nicht wie ursprünglich geplant, zerschnittene Druckbogen entstanden. Aus technischen Gründen kommen häufiger Passerkreuze, Nadelpunkte, Druckerzeichen, Barcodes und Farbfelder vor.

Philatelistisches Interesse

Randstücke oder auch besonders Eckrandstücke, sind von besonderem, philatelistischen Interesse. Sobald mehr als zwei Marken nebeneinander im Schalterbogen vorhanden sind, können nicht mehr alle Briefmarken aus dem Bogen einen zusätzlichen Rand aufweisen. Typische Schalterbogen haben heute 50 Briefmarken.

Abweichungen gegenüber einem einfachen, unbedruckten Bogenrand, sind ein Motiv Belegstücke davon zu sammeln. Besonders beliebt sind bedruckte Teile des Bogenrands. Der Rand kann bedruckt sein oder handschriftliche Vermerke tragen, die eine Abrechnung der Bestände am Postschalter erleichtern. Typische, gedruckte Bogenrandvermerke sind Plattennummern, Formnummern, Hausauftragsnummern und Druckdaten. Zusätzlich kann der Bogenrand bedruckt sein mit Werbung, Bordüren, Strichelleisten oder Walzenstrichen. Um die Abrechnung zu erleichtern kann es Reihenwertzahlen (eigentlich Spaltenwertzahlen) und Zeilennummern geben.

Bei gezähnten und durchstochenen Briefmarken kann es auch Unterschiede darin geben, ob der Rand durchgezähnt oder durchstochen ist.

Geschichtlicher Überblick

Die ersten deutschen Briefmarken sind die 1 Kreuzer schwarz, 3 Kreuzer blau und 6 Kreuzer braun von Bayern. Diese Ausgaben erschienen am 1. November 1849. Die Marken sind im Buchdruck hergestellt. Zwischen den Klischees der Marken wurden schmale Leisten angeordnet, als abschließender Rand wurden breitere, durchgehende Leisten montiert. An den mitdruckenden Leisten, kann man bei entsprechend breit geschnittenen Briefmarken ein Randstück erkennen.

Bei den Marken des altdeutschen Gebiets Hannover, sind bereits bei den Ausgaben von 1856/1857 Reihenzähler auf verschiedenen Bogenrändern. Die Ränder sind meist zusätzlich mit verzierenden Bordüren bedruckt und im Oberrand steht der Text: KÖNIGLICH HANNOVERSCHE FRANCO-MARKEN. Eckrandstücke unten rechts tragen eine Jahresangabe der Herstellung und Eckrandstücke unten links tragen eine Auflagennummer.

Bei Briefmarkenausgaben des deutschen Reiches ab 1900, sind Marken mit bestimmten Teilen des Bogenrands, in Katalogen speziell bewertet. Eine große Gruppe so bewerteter Bogenränder, sind Briefmarken mit Hausauftragsnummern (Abk. HAN). Ebenfalls sind Bogenränder gesucht, mit deren Hilfe sich die Druckverfahren Plattendruck und Walzendruck unterscheiden lassen, wenn eine Marke in beiden Verfahren hergestellt wurde.

Nutzung von Bogenrändern zum Herstellen von Fälschungen

Besonders breite Bogenränder klassischer Ausgaben werden zur Herstellung von Fälschungen benutzt. Durch die Verwendung echten Papiers wird die Fälschungserkennung erschwert.


--J.Kraft 17:00, 5. Aug 2007 (CEST)

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