Maluku Selatan

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Briefmarkenausgaben

Obwohl die Republik Maluku Selatan keine eigenen Briefmarken verausgabte, findet man jedoch zahlreiche Postwertzeichen, die den Landesnamen als Inschrift tragen. Es handelt sich dabei um sogenannte Schwindelausgaben, also Briefmarkenfälschungen von privater Hand, die von keiner Postverwaltung in den Südmolukken ausgegeben wurden.

Man unterscheidet insgesamt drei verschiedene Schwindelausgaben von der Republik Maluku Selatan:

Aufdruckmarken

Im Jahre 1950 wurden 17 Briefmarken von Niederländisch-Indien und Indonesien mit dem Aufdruck "Republik Maluku Selatan" versehen. Manche Philatelisten vertreten die Auffassung, dass es sich um lokal verwendete Briefmarken handeln könnte. Die Mehrheit geht jedoch von Briefmarkenfälschungen aus.

Briefmarkenausgaben der Exilregierung in den Niederlanden

Es sind mehrere ein- bis dreifarbige Briefmarkenausgaben ohne Ausgabedatum von Maluku Selatan bekannt. Möglicherweise wurden diese von der Exilregierung in den Niederlanden verkauft. Diese Ausgaben sollten die Inselgruppe und die Flagge der Republik Maluku Selatan bekannt machen, auf das Anliegen der Exilregierung hinweisen und abgebildete Zielgruppen wie den Weltpostverein (UPU), die Vereinten Nationen (UNO) und den General Douglas McArthur für die eigenen Ziele günstig stimmen. Es gibt jedoch auch Briefmarken, bei denen kein eindeutiger Ausgabegrund ersichtlich ist.

Briefmarken, die von Henry Stolow in Auftrag gegeben und verkauft wurden

Etwa 150 bunte dreieckige oder viereckige Briefmarkenfälschungen des New Yorker und Münchener Briefmarkenhändlers Henry Stolow (1901–1971) kamen ab 1955 ohne Ausgabedatum auf den Markt. Diese Briefmarkenausgaben wurden in der Staatsdruckerei Wien ohne Überprüfung der Rechtmäßigkeit gedruckt. Diese Ausgaben tragen keinerlei Hinweise auf ein Ausgabejahr wie beispielsweise deutsche Briefmarken; es ist deshalb vollkommen sinnlos, sie bestimmten Ausgabejahren zuzuordnen, wie das manchmal geschieht. Sie sind nie zum Frankieren verwendet worden; deshalb gibt es auch nur postfrische Exemplare.

Peter Doerling schreibt 1991 dazu: So tauchten 1954 bei der Wiener Staatsdruckerei ein paar Herren auf, darunter ein deutscher Briefmarkenhändler, die Marken für die neue REPUBLIK MALUKU SELATAN gedruckt haben wollten. Diese Republik war tatsächlich auf den indonesischen Molukken-Inseln Ambon und Ceram ausgerufen worden, deren christliche Einwohner nicht mehr zur islamischen Republik Indonesien gehören wollten. Die Republik bestand nur kurz, Kriegsschiffe beschossen Amboina, viele Einwohner flüchteten in die Niederlande. Für die Spekulanten war das natürlich nur ein Vorwand, denn sie ließen ca. 150 Markenausgaben drucken, darunter schöne Tiere- und Pflanzenmotive und sogar eine UNO - Serie, alles reine Phantasieprodukte ohne philatelistischen Wert.


 Pflanzenmotive
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Pflanzenmotive

Bewertung dieser Briefmarkenausgaben

Renommierte Briefmarkenkataloge und Briefmarkenhändler führen keine Briefmarken der Republik Maluku Selatan. Der MICHEL-Redaktion sind keine gültigen Briefmarken aus dieser Region bekannt (Auskunft von Erich H. Slaby am 2. Februar 2005).

Zu den bunten Briefmarkenausgaben mit Verkaufsdatum ab 1955 teilt die MICHEL-Redaktion mit: Es handelt sich um reine Schwindelausgaben, die in keinem seriösen Katalog zu finden sind und von keinem Händler, der als seriös gelten will, angeboten werden sollten - es sei denn unter der ausdrücklichen Bezeichnung "Schwindel". (Auskunft von Erich H. Slaby am 1. Februar 2005).

Ullrich Häger schreibt im "Großen Lexikon der Philatelie" unter dem Stichwort Maluku Selatan: 1955 tauchten nach und nach rd. 150 versch. Bildermarken mit Landesname MALUKU SELATAN auf, die aus einem neu entstandenen unabh., aus den Molukken-Inseln gebildeten Staat stammen sollten. Zwar gab es auf den Molukken Bestrebungen, sich von Indonesien loszusagen, zur Bildung des Staates kam es jedoch nicht. Einen sehr bekannten New Yorker Markenhändler focht das nicht an; er gab durch einen Mittelsmann der Staatsdruckerei in Wien den Auftrag zur Herstellung der Markenserien, der prompt ausgeführt wurde, ohne dass man sich in Wien von der Existenz Maluku Selatans überzeugte. Diese Marken, die in Unkenntnis der Sachlage anfängl. von vielen Sammlern gekauft wurden, haben bestenfalls einen geringen Kuriositätswert.

Der Scott Standard Postage Stamp Catalogue schreibt unter South Moluccas: It appears that the stamps of the so-called republic of South Moluccas were privately issued and had no postal use. Accordingly, they are not recognized as postage stamps.

Literatur

  • Ulrich Häger: Großes Lexikon der Philatelie, Bertelsmann Lexikon-Verlag, Gütersloh-Berlin-München-Wien 1973 (p.275 Maluku Selatan, p.449 Henry Stolow).
  • Michel Rundschau 5/1988 (p. 362 Maluku Selatan), 7/1988 (p. 534 - 536 Maluku Selatan).

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