Marienkirche (Lübeck)

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Seitenansicht der Lübecker Marienkirche mit dem Strebewerk über dem Seitenschiff
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Grundriss (um 1900)
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St. Marien zu Lübeck von Süden

Die Lübecker Marienkirche (offiziell: St. Marien zu Lübeck) wurde von 1250 bis 1350 erbaut. Die Lübecker Bürger- und Marktkirche ist von jeher ein Symbol für Macht und Wohlstand der alten Hansestadt und schmückt den höchsten Punkt der Lübecker Altstadtinsel. Die Kirche ist mit der Altstadt Lübecks Teil des UNESCO Weltkulturerbes.

Inhaltsverzeichnis

Die Mutterkirche norddeutscher Backsteingotik

Sie gilt mit ihren 750 Jahren als Mutterkirche der norddeutschen Backsteingotik und war Vorbild für rund 70 Kirchen dieses Stils im Ostseeraum. Daher wird dem Bauwerk eine herausragende architektonische Bedeutung beigemessen. Mit der Marienkirche wurde in Lübeck der hochaufstrebende Gotik-Stil aus Frankreich mit norddeutschem Backstein umgesetzt. Sie beherbergt das höchste Backsteingewölbe der Welt (38,5 Meter im Mittelschiff).

Der Bau der Marienkirche ist eine dreischiffige Basilika mit Einsatzkapellen, Chorumgang und Kapellenkranz, sowie querschiff-artigen Vorhallen. Das Westwerk besteht aus einer monumentalen Doppelturmfassade. Die Türme sind, die Wetterhähne mitgerechnet, 124,95 und 124,75 Meter hoch.

Die Marienkirche steht im Viertel der Kaufleute, das sich von den Speichern am Traveufer bis hoch zu St. Marien erstreckt. Sie ist die Haupt-Pfarrkirche des Rates und der Bürger der Hansestadt Lübeck und wurde daher in der Nähe des Rathauses und des Marktes errichtet.

Baugeschichte

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Blick in das fast 40 Meter hohe Gewölbe des Mittelschiffes
Bild:Gewölbe marienkirche luebeck.jpg
Hauptschiff der Lübecker Marienkirche mit dem über 38 m hohen Gewölbe

Vorgänger waren zunächst im Zuge der ersten deutschen Kolonisation eine Holzkirche und dann im Zuge der erneuten Gründung der Stadt 1156 eine größere romanische Backsteinkirche, die jedoch im beginnenden 13. Jahrhundert den räumlichen und repräsentativen Ansprüchen der selbstbewussten, wirtschaftlich stark aufstrebenden Bürgerschaft nicht mehr genügte. Romanische Skulpturen der Ausstattung dieser zweiten Marienkirche werden heute im St.-Annen-Museum gezeigt.

Gotische Kathedralen in Frankreich und Flandern aus Naturstein waren die Vorbilder für den Neubau der dreischiffigen Lübecker Basilika. Sie ist das Beispiel sakraler Backsteingotik schlechthin und war Vorbild für viele Kirchen im Ostseeraum ( z.B. Nikolaikirche (Stralsund), Nikolaikirche (Wismar)).

Zuvor hatte man keine Kirche aus Backstein so hoch gebaut und mit einem Gewölbe versehen. Ein System aus Stützen lenkt die Schubkräfte des Gewölbes nach außen über ein Strebewerk ab und ermöglicht so die enorme Höhe. Der Ansporn für den Lübecker Rat zu einer solch enormen Bauleistung lag in der erbitterten Auseinandersetzung mit dem Bistum Lübeck begründet. Man wollte als Symbol des Freiheitswillens der Fernkaufleute und der weltlichen Macht der seit 1226 reichsfreien Stadt mit dem Kirchenbau in der unmittelbaren Nähe des Lübecker Rathauses und des Marktes die von Heinrich dem Löwen gestiftete romanische Bischofskirche der Stadt, den Lübecker Dom, deutlich und nicht einholbar an Größe übertreffen und damit natürlich auch den Vormachtanspruch gegenüber den anderen Mitgliedern der sich etwa zeitgleich bildenden Städtehanse (1356) nach außen unterstreichen.

Um 1310 wurde östlich an den Südturm die Briefkapelle angebaut. Sie war zugleich Vorhalle und Kapelle und bildete mit ihrem Portal den zweiten in Richtung Markt gelegenen Haupteingang der Kirche. Ursprünglich vermutlich der Heiligen Anna gewidmet, erhielt die Kapelle ihren heutigen Namen in der nachreformatorischen Zeit, als dort Lohnschreiber einzogen. Die Kapelle (12 m lang, 8 m tief und 12 m hoch) ist von einem Sterngewölbe überwölbt und gilt als ein Meisterwerk der Hochgotik. Sie ist oft mit englischer Kathedralgotik und dem Kapitelsaal der Marienburg verglichen worden. Heute dient die Briefkapelle der Gemeinde als Winterkirche für die Gottesdienste von Januar bis März.

An die Südostecke des Chorumgangs baute der Rat der Stadt um 1390 eine eigene Kapelle, die Bürgermeisterkapelle, die im Außenmauerwerk am Wechsel von glasiertem und unglasiertem Backstein zu erkennen ist. In ihrem noch erhaltenen Gestühl wurde jeweils der neugewählte Rat in sein Amt eingesetzt. Im Obergeschoss der Kapelle befindet sich die Trese, der besonders gesicherte Aufbewahrungsort der städtischen Privilegien, Urkunden, Handfeste und der Verträge des Lübecker Rates. Auch heute noch ist dieser Teil der Kirche in städtischem Besitz.

Vor 1444 wurde der östliche Abschluss des Chorumgangs um eine einjochige Kapelle mit 5/8-Schluss erweitert - die letzte gotische Erweiterung der Kirche. Diese Kapelle diente der Abhaltung von gesungenen Stundengebeten als Teil der Marienverehrung, den Marienzeiten oder Marientiden (mittelniederdeutsch) und erhielt daher den Namen Marientidenkapelle oder Sängerkapelle.

Insgesamt zählt die Marienkirche neun größere Seitenkapellen und weitere zehn kleinere, die als Grabkapellen zumeist nach den Lübecker Ratsfamilien benannt sind, die sie genutzt und bestiftet haben.

Zerstörung und Wiederaufbau

Bild:Glocke marienkirche luebeck.jpg
Die beim Brand des Jahres 1942 heruntergestürzten Glocken der Marienkirche.

In der Nacht zum Palmsonntag vom 28. zum 29. März 1942 brannte die Marienkirche (wie auch der Dom und die Petrikirche) bei dem Luftangriff auf Lübeck, bei dem ein Fünftel der Lübecker Innenstadt zerstört wurde, fast völlig aus. Dabei wurde auch die berühmte Totentanzorgel vernichtet, auf der unter anderem Dietrich Buxtehude und mit großer Wahrscheinlichkeit Johann Sebastian Bach gespielt haben.

An Kunstwerken verbrannten unter anderem die Gregorsmesse von Bernt Notke, der monumentale Lübecker Totentanz (ursprünglich von Bernt Notke, 1701 durch eine Kopie ersetzt), die geschnitzten Figuren des Lettners, der Dreifaltigkeitsaltar von Jacob van Utrecht (früher auch Bernard van Orley zugeschrieben) und der Einzug Christi in Jerusalem von Friedrich Overbeck. Die bei dem Brand herabgestürzten Glocken blieben als Mahnmal am Boden liegen und sind noch heute in der Gedenkkapelle im südlichen Turm zu sehen.
Noch während des Krieges wurde die Marienkirche von einem Notdach geschützt, der Wiederaufbau begann 1947 und wurde zwölf Jahre später größtenteils abgeschlossen. Dabei wurde aufgrund der Erfahrungen der Brandnacht darauf verzichtet, die Tragwerkskonstruktion des Daches und der Turmhelme wieder aus Holz auszuführen. Stattdessen sind alle nach dem Krieg wiederaufgebauten Turmspitzen Lübecker Kirchen in einem speziell entwickelten Verfahren in Leichtbetonbauweise unter der Kupfereindeckung ausgeführt.

Der vergoldete Dachreiter, der 30 Meter über das Hochschiffdach herausragt, wurde 1980 nach alten Zeichnungen und Fotografien neu geschaffen. Vorlage:Großes Bild

Die Fresken in der Marienkirche - und Lothar Malskat

Nach dem Brand 1942 kam unter dem durch die Hitze weggesprungenen Putz die mittelalterliche Ausmalung der Marienkirche an vielen Stellen zum Vorschein und wurde teilweise noch während des Krieges durch Fotos dokumentiert.

Im Jahre 1948 wurde Dietrich Fey mit der Restaurierung der gotischen Fresken beauftragt. Als seinen Assistenten stellte er den Lübecker Maler Lothar Malskat ein, dessen Arbeit bald zum größten Kunstfälscherskandal nach dem Zweiten Weltkrieg werden sollte. Da im Obergaden des Chorraums keine Malereien vorhanden waren, ließ Fey Malskat hier Heiligenfresken im Stil der Zeit um 1300 nach eigenem Entwurf „ergänzen“. 1951 kritisierte eine Sachverständigenkommission seine Arbeit als unsachgemäß, aber erst nach Malskats Selbstanzeige 1952 kam es zu einer gerichtlichen Klärung.

In der öffentlichen Wahrnehmung wurde und wird dabei oft übersehen, dass die eigentlichen „Fälschungen“ Malskats nur einen kleinen Teil der reichen Ausmalung der Kirche ausmachen und kurz danach auf Veranlassung des damaligen Bischofs abgewaschen wurden.

Die im Rot-Grün-Ocker-Dreiklang hoch oben von der Langhausnordwand leuchtende so genannte Verkündigungsszene mit einem Engel zwischen zwei Pilgern, die zum Motiv für Postkarten und zur Vorlage für die beiden Briefmarken der Wohltätigkeits-Gedenkausgabe 700 Jahre Marienkirche Lübeck von 1951 in einer Auflage von vier Millionen wurden, ist nicht, wie oft zu lesen, eine Erfindung Malskats, sondern eine echte Malerei des 14. Jahrhunderts, was durch Fotos von 1944 dokumentiert ist <ref>siehe Hasse, Marienkirche,S. 236</ref>.

In die Literatur eingegangen ist Lothar Malskat durch den Roman Die Rättin von Günter Grass, in dem Lothar Malskat eine gewichtige Rolle spielt.

Ausstattung

Die Marienkirche wurde durch Stiftungen des Rates, der Ämter (Gilden) und von Familien und Einzelpersonen reich ausgestattet. Am Ende des Mittelalters besaß sie 38 Altäre und 65 Vikarien. Von der mittelalterlichen Ausstattung sind erhalten:

  • bronzenes Taufbecken von 1337. Es stand bis 1942 im Westen der Kirche, heute in der Mitte des Chorraums.
  • Darsow-Madonna von 1420, schwer beschädigt 1942, restauriert aus Hunderten von Einzelteilen, wiederaufgestellt 1989
  • Sakramentshaus (Tabernakel) von 1479 mit ca. 1000 bronzenen, teilweise vergoldeten Einzelteilen (9,5 m hoch), an der Nordwand des Chorraums
  • Flügelaltar des Christian Swarte (um 1495) mit der Madonna auf der Mondsichel
  • Grabplatte aus Bronze von Bernt Notke für die Familie Hutterock (1505) in der Gebetskapelle im nördlichen Chorumgang.
  • Vom 1942 zerstörten Lettner sind lediglich ein Bogen und die Steinfiguren erhalten: Elisabeth mit Johannes dem Täufer als Kind, Anna Selbdritt, der Erzengel Gabriel und Maria (Verkündigung), St. Johannes und St. Dorothea.
  • Sandsteinreliefs aus der Werkstatt des Heinrich Brabender im Chorumgang (1515) mit Szenen aus der Passionsgeschichte: im Norden Fußwaschung und Letztes Abendmahl, im Süden Christus im Garten Gethsemane und seine Gefangennahme. Im Rahmen des Abendmahl-Reliefs findet sich ein Wahrzeichen Lübecks: eine auch in der Lübschen Sagenwelt bedeutungsvolle, kleine Maus, die an einem Rosenstock nagt (ihre Berührung soll Glück bringen).
  • In der Marientidenkapelle stehen Reste des originalen Gestühls sowie der beeindruckende Antwerpener Altar (entstanden 1518). Der 1522 von dem aus Geldern stammenden Kaufmann Johann Bone gestiftete doppelflügelige Altar zeigt in 26 gemalten und geschnitzten Szenen das Marienleben, im Zentrum der geschnitzten Festtagsseite den Tod Mariens. Die gemalte zweite Wandlung (zu sehen in der Fastenzeit) zeigt Szenen aus dem Leben Jesu und aus dem Marienleben. Ist der Altar ganz geschlossen (heutzutage in der Karwoche), ist die Verkündigung zu sehen.
  • St. Johannes, Holzstatue von Henning von der Heyde (um 1505)
  • St. Antonius, Steinstatue (um 1460)
  • In der Bürgermeisterkapelle im südlichen Chorumgang sind Teile des ursprünglichen gotischen Gestühls erhalten.
  • Mit der Beweinung Christi hängt eines der Hauptwerke des Nazareners Friedrich Overbeck in der Gebetskapelle im nördlichen Chorumgang.
  • Die Chorschranken sind Rekonstruktionen aus jüngster Zeit. 1959 bei der Neueinrichtung war der Chorraum mit Mauern zum Umgang hin abgeschlossen worden. Diese wurden in den 90er Jahren des 20. Jahrhundert wieder abgebrochen. Die Messingstäbe der Chorschranken waren zum großen Teil noch erhalten, während die Holzteile fast vollständig 1942 verbrannt waren. Rahmen und Bekrönung aus Eichenholz wurden nach erhaltenen Resten rekonstruiert.
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Epitaph des Bürgermeisters Heinrich Brockes II. (†1773)

Epitaphien

In der Renaissance und im Barock füllte sich der Kirchenraum mehr und mehr mit Epitaphien, so dass man davon sprechen konnte, dass die Kirche zur Ruhmeshalle des Lübecker Patriziats <ref>Max Hasse,Marienkirche</ref> wurde. Die Epitaphien im Hauptschiff mussten aus statischen Gründen aus Holz gefertigt werden, während sie in den Seitenschiffen auch aus Marmor sein konnten. Während alle 84 hölzerne Epitaphien dem Brand nach dem Bombenangriff zum Opfer gefallen sind, haben sich 17 steinerne an den Wänden der Seitenschiffe erhalten, wenn auch zum Teil mit schweren Beschädigungen. Diese lassen ahnen, wie reich die Marienkirche einst ausgestattet war. Das mehrfach restaurierte Epitaph des Schonenfahrers und Ratsherrn Johann Füchting († 1637) ist eine niederländische Arbeit der Übergangszeit von der Spätrenaissance zum Frühbarock des in Amsterdam tätigen Bildhauers Aris Claeszon.

Der Fredenhagenaltar

Das Hauptausstattungsstück aus der Barockzeit, der vom Kaufmann Thomas Fredenhagen gestiftete und vom Antwerpener Bildhauer Thomas Quellinus gestaltete riesige Hochaltar aus Marmor und Porphyr (1697) wurde 1942 schwer beschädigt. 1959 fiel die Entscheidung, den Altar nicht zu restaurieren, sondern abzutragen und durch einen schlichten Altartisch aus Kalkstein und ein bronzenes Kruzifix von Gerhard Marcks zu ersetzen. Einzelne Stücke des Altars sind im Chorumgang aufgestellt: die Kreuzigungsgruppe mit Maria und Johannes, die Marmor-Predella mit einem Relief des Abendmahls sowie die drei bekrönenden Figuren, die Allegorien Glaube und Hoffnung und der auferstandene Christus. Die Diskussion, ob es möglich und wünschenswert sei, den Altar als ein Hauptwerk barocker Kunst von europäischem Rang wiederherzustellen, ist noch nicht abgeschlossen.

Glasmalerei

Alle Fenster und damit auch alle Glasmalereien wurden 1942 zerstört. Dieses Schicksal traf auch die im 19. Jahrhundert beim Abbruch der Kirche des Burgklosters geretteten und später von Carl Julius Milde in St. Marien eingebauten Scheiben. Beim Wiederaufbau wurden einfache Rautenfenster in Bleiglas eingebaut, mit sparsamer Dekoration, die in der Regel die Wappen der Spender zeigt. Einige Fenster wurden künstlerisch gestaltet:

  • Die Fenster in der Marientidenkapelle zeigen neben den Wappen der Hansestädte Bremen, Hamburg und Lübeck den Text der Lübeck-Kantate von Dietrich Buxtehude: Schwinget euch himmelan (BuxWV 96).
  • Das monumentale Westfenster Der Tag des Gerichts wurde 1962 von Hans Gottfried von Stockhausen gestaltet.
  • Im Fenster der Gedenkkapelle im Südturm, in der die zerstörten Glocken liegen, erinnern Wappen von Städten, Ländern, preußischen Provinzen und historischen Siedlungsgebieten an die deutschen Ostgebiete
  • Die beiden Fenster in der Totentanzkapelle, 1952-55 von Alfred Mahlau entworfen und 1956/57 in den Lübecker Glaswerkstätten Berkentien entstanden, nehmen die Motive und Gestalten des dort 1942 verbrannten Lübecker Totentanzes auf.
  • Die Briefkapelle bekam 1981/82 von Professor Johannes Schreiter gestaltete Fenster. Ihr zerrissenes Rautenmuster lässt an die Zerstörung der Kirche, aber auch an die zerrissenen Netze (Lukas 5,6)der Jünger Jesu denken.
  • Im Dezember 2002 kam nach einen Entwurf von Markus Lüpertz das Tympanonfenster über dem Nordportal der Totentanzkapelle hinzu. Dieses Fenster, wie auch die Fenster in der Briefkapelle von Professor Johannes Schreiter, wurden in der Glaskunstwerkstatt Derix (Taunusstein) hergestellt und montiert.

Marienkirchhof

Bild:Der Teufel an der Marienkirche in Lübeck, Plastik von Rolf Goerler, 1999.jpg
Der Teufel an der Marienkirche in Lübeck, Plastik von Rolf Goerler, 1999

Der südlich der Kirche gelegene Kirchhof vermittelt durch seine Abschlüsse, die Nordfassade des Lübecker Rathauses, das Kanzleigebäude sowie das Marienwerkhaus den Eindruck des mittelalterlichen Stadtbildes. Lübsche Sagen umweben kaum auffindbare Details skulptureller Gestaltung an der Fassade; ein großer Granitquader rechts neben dem Eingang wurde nicht etwa von der Kirchenbauhütte dort zwischengelagert oder vergessen, sondern soll von des Teufels Hand dort hingekommen sein. Im Westen und Norden der Kirche zeigt sich der Kirchhof als freier Platz, die mittelalterliche, kleinteilige Bebauung wurde abgeräumt. Allein an der Ecke Schüsselbuden zur Mengstraße erinnern die Fundamentsteine an die Kapelle Maria am Stegel (1415), die vor dem Zweiten Weltkrieg bereits als Buchhandlung genutzt wurde. Gegen ihren Wiederaufbau nach dem Krieg wurde Ende der 50er Jahre entschieden und das noch stehende Außenmauerwerk der Ruine abgetragen.

An der Mengstraße gegenüber dem Kirchhof liegt als dreiteiliger Baukörper mit Fassaden des 18. Jahrhunderts das Pastorat, die Wehde, nach der auch der dahinter liegende Blockbinnenhof Wehdehof benannt ist.

Bedeutende Hauptpastoren aus der Geschichte der Marienkirche

Musik an St. Marien

Schon im Mittelalter gab es in der Marienkirche eine reiche Kirchenmusik. So gehörte zur Ausstattung der Marientidenkapelle ein eigener Sängerchor. Nach der Reformation durch die Kirchenordnung Johannes Bugenhagens übernahm der Chor des Katharineums die Aufgabe der gesanglichen Ausgestaltung der Gottesdienste. Die Schule erhielt dafür die Erträge der Stiftung der Kapelle. Bis 1802 war der Kantor zugleich Lehrer der Schule und für den Chor- und Gemeindegesang verantwortlich. Der Organist hingegen, der als Werkmeister auch Verwaltungsaufgaben in der Kirchenrechnungsführung und der Bauunterhaltung zu übernehmen hatte, war für die Orgel- und Instrumentalmusik verantwortlich.

Orgeln

1516-1518 entstand die von dem Orgelbaumeister Barthold Hering erbaute erste Große Orgel an der Westwand (mit zwei Manualen, Pedal und 32 Registern). Diese Orgel wurde im Laufe der Jahrhunderte immer wieder erweitert und umgebaut; unter anderem führte 1637-1641 Friedrich Stellwagen umfangreiche Arbeiten durch. Am Anfang des 19. Jahrhunderts war die die Orgel auf 3 Manuale und Pedal, 57 Register und 4.684 klingende Pfeifen angewachsen. 1851 entstand jedoch eine komplett neue Orgel, erbaut von Friedrich Schulze im Geist der Zeit, mit 4 Manualen, Pedal und 80 Stimmen innerhalb des historischen Prospektes, der dafür von Carl Julius Milde restauriert und erweitert wurde. Anstelle dieser, 1942 beim Bombenangriff verbrannten Großen Orgel, wurde 1968 von der Orgelbaufirma Kemper & Sohn die damals größte Orgel der Welt mit mechanischer Spieltraktur geschaffen. Sie besitzt auf fünf Manualen und Pedal 101 Register mit 8.512 Pfeifen; die längsten messen elf Meter, die kleinste hat die Größe einer Zigarette.

Älter als die Große Orgel war die Totentanzorgel. Sie wurde 1477 an der Ostseite des nördlichen Querschiffes, der wegen des dort angebrachten Totentanzes so genannten Totentanzkapelle, errichtet und diente der musikalischen Ausgestaltung der dort gefeierten Totenmessen. Nach der Reformation wurde sie für Andachten und Abendmahlsfeiern benutzt. 1549 und 1558 erweiterte Jakob Scherer die Orgel unter anderem durch ein Rückpositiv, und 1621 erhielt die Orgel ein Brustwerk. Auch an dieser Orgel nahm Friedrich Stellwagen umfangreiche Reparaturarbeiten vor (1653-55). Danach wurden nur noch kleinere Umbauten ausgeführt. Durch diesen Umstand erlangte die Orgel im Rahmen der Orgelbewegung, zusammen mit der Arp-Schnitger-Orgel in St. Jacobi Hamburg und der Kleinen Orgel der Lübecker Jakobikirche, das Interesse der Fachwelt, und wurde 1937 grundlegend restauriert mit dem Ziel, den Zustand des 16./17. Jahrhunderts wiederherzustellen. Die Disposition wurde auf die des 17. Jahrhunderts zurückgebaut. Doch auch diese Orgel verbrannte zusammen mit dem Totentanz am Palmsonntag 1942.

1955 wurde die Totentanzorgel von der Orgelbaufirma Kemper & Sohn nach den Abmessungen von 1937 wiederhergestellt, allerdings nun im nördlichen Chorumgang, zum Hochchor hin ausgerichtet. Ihren ursprünglichen Platz nahm die neue Astronomische Uhr ein. Diese Nachkriegsorgel, die sehr reparaturanfällig war, wurde 1986 an gleicher Stelle ersetzt durch die neue Totentanzorgel, erbaut von der Firma Führer in Wilhelmshaven. Sie hat bei mechanischer Spieltraktur auf 4 Manualen und Pedal insgesamt 56 Register mit ca. 5.000 Pfeifen. Diese Orgel ist besonders gut geeignet zur Begleitung von Andachten und Kasualien sowie zur Darbietung älterer Orgelmusik bis Bach.

Neben der Totentanzorgel befindet sich an der Westwand von St. Marien auch die im Jahr 1968 durch die Orgelbaufirma Kemper & Sohn erbaute Große Orgel, die mit fünf Manualen, Pedal und insgesamt 101 Registern zu den größten Orgeln mit mechanischer Spieltraktur gehört. Die Registertraktur ist elektrisch.

Als besondere Tradition an St. Marien wird im Jahreschlussgottesdienst an Silvester der Choral Nun danket alle Gott mit beiden Orgeln, Pauken und einem Blechbläserensemble begleitet.

Auch auf dem Lettner befand sich einst eine Orgel als Continuo-Instrument des dort aufgestellten Chores - die dritte Orgel in der Kirche. 1854 wurde hier das beim Umbau der Großen Orgel entfernte Brustwerk (1560/61 erbaut von Jakob Scherer) eingebaut. Diese Lettner-Orgel bestand aus einem Manual und 7 Registern und wurde 1900 unter Beibehaltung der Fassade durch ein zweimanualiges, pneumatisches Werk des Orgelbaumeisters Emanuel Kemper ersetzt. Auch diese Orgel verbrannte 1942.

In der Briefkapelle steht seit 1948 eine ehemalige Hausorgel aus Ostpreußen. Die Briefkapellenorgel, ein einmanualige Werk mit 16 Stimmen, wurde 1723 von Johannes Schwarz erbaut und diente seit 1724 als Orgel der Schlosskapelle von Dönhofstädt bei Rastenburg. Von dort erwarb sie der Lübecker Orgelbauer Karl Kemper im Jahre 1933. Nach einigen Jahren als Begleitinstrument für kirchenmusikalische Aufführungen im Hochchor der Katharinenkirche holte Walter Kraft diese Orgel zunächst als Übergangsinstrument in die Briefkapelle, die als erster Raum der Marienkirche nach dem Krieg wieder für Gottesdienste hergerichtet wurde. Heute dient diese Orgel der Begleitung von Andachten sowie der Sonntagsgottesdienste, die in der Zeit von Januar bis März in der Briefkapelle als Winterkirche gefeiert werden.

Organisten

Vor allem zwei Organisten im 17. Jahrhundert prägten die Musiktradition an St. Marien: Franz Tunder von 1642 bis zu seinem Tode 1667, und sein Nachfolger und Schwiegersohn Dietrich Buxtehude von 1668 bis 1707. Beide waren exponierte Vertreter der Norddeutschen Orgelschule und traten sowohl als Organisten als auch als Komponisten hervor. 1705 kam Johann Sebastian Bach nach Lübeck, um Buxtehude zu „behorchen“, und schon 1703 waren Georg Friedrich Händel und Johann Mattheson bei Buxtehude zu Gast. Seither gilt die Stelle des Organisten an St. Marien als eine der herausragenden Organistenstellen in Deutschland überhaupt.

Mit den Lübecker Abendmusiken führten Tunder und Buxtehude als erste überhaupt vom Gottesdienst losgelöste Kirchenkonzerte ein. Buxtehude entwickelte dazu eine feste Form als Folge von fünf Konzerten an den letzten beiden Sonntagen der Trinitatis-Zeit sowie am 2. bis 4. Adventssonntag. Die sehr erfolgreiche Reihe wurde von Buxtehudes Nachfolgern Johann Christian Schieferdecker (1679-1732), Johann Paul Kunzen (1696-1757), dessen Sohn Adolf Karl Kunzen (1720-1781) und Johann Wilhelm Cornelius von Königslöw (1745-1833) weitergeführt. Sie alle komponierten für die Abendmusiken eine Reihe biblischer Oratorien, darunter „Israels Abgötterey in der Wüsten” (1758), „Absalon” (1761) und „Goliath” (1762) von Adolf Kunzen und „Die Rettung des Kindes Mose“ und „Der geborne Weltheiland“ (1788), „Tod, Auferstehung und Gericht“ (1790) sowie „Davids Klage am Hermon nach dem 42ten Psalm“ (1793) von v. Königslöw.

Um 1810 fand diese Tradition zunächst ein Ende. Der Geschmack in Musik und Kirche hatte sich gewandelt, und äußere Umstände (Besatzung durch napoleonische Truppen in der „Franzosen-Zeit“ und die daraus in Lübeck bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts fortdauernde Finanznot) machten die Durchführung solch aufwändiger Konzerte unmöglich.

Im frühen 20. Jahrhundert was es der Marienorganist Walter Kraft (1905-1977), der die Tradition der Abendmusiken wiederbelebte, zunächst mit einem Abend Bachscher Orgelmusik (1926), dann jährlich mit gemischten Chor- und Orgelprogrammen. 1954 schuf Kraft den „Lübecker Totentanz“ als eine neue Abendmusik.

Auch der jetzige Marienorganist, Ernst-Erich Stender (geb. 1944, Marienorganist als Nachfolger Krafts seit 1973) führt die Tradition der Abendmusiken als Orgelkonzerte bei Kerzenschein in den Sommermonaten weiter.

Liste der Organisten

Lübecker Knabenkantorei an St. Marien

Seit 1970 gibt es an der Marienkirche mit der Lübecker Knabenkantorei an St. Marien (1948 gegründet als Lübecker Kantorei) einen Knabenchor, der regelmäßig in den Sonn- und Feiertagsgottesdiensten singt. Seit 1999 steht der Chor unter der Leitung von Marienkantor Michael D. Müller. Die Aufführung der Johannespassion in gottesdienstlichem Rahmen am Karfreitag Nachmittag ist zu einer Lübecker Tradition geworden.

Die Lübecker Marienkirche heute

Die Gemeinde

Seit der Einführung der reformatorischen Kirchenordnung von Johannes Bugenhagen durch den Rat 1531 evangelisch, gehört die Gemeinde der Marienkirche heute zur Nordelbischen Evangelisch-Lutherischen Kirche. Gottesdienste finden an jedem Sonntag und Feiertag um 10 Uhr statt. Am Sonntagabend gibt es in der Regel ein Abendgebet mit Taizé-Gesängen in der Marientidenkapelle. Montags bis sonnabends in der Sommersaison bietet eine Kurzandacht (Wort zum Alltag) mit Orgelmusik um 12 Uhr (nach dem Figurenumlauf der Astronomischen Uhr) Touristen und Einheimischen Gelegenheit zur Besinnung.

Die Astronomische Uhr

Die Astronomische Uhr (erbaut 1561-1566) war ein Kleinod der Kunst- und Sakralgeschichte.
Sie stand hinter dem Hochaltar im Chorumgang und wurde 1942 vollständig zerstört. Nur ein Zifferblatt, das bei einer früheren Restaurierung ersetzt worden war, blieb im St.-Annen-Museum erhalten. Die neue Astronomische Uhr, die an der Ostseite des nördlichen Querschiffes in der Totentanzkapelle aufgestellt wurde, ist das Werk von Paul Behrens, einem Lübecker Uhrmachermeister, der es als Lebenswerk von 1960-1967 plante, dafür Spenden sammelte, es in den Uhrteilen selbst herstellte und bis an sein Lebensende wartete. Die Fassade ist eine vereinfachte Kopie des Originals. Von komplizierter Mechanik bewegte Kalender- und Planetenscheiben zeigen Tag und Monat, Sonnen- und Mondstand, Tierkreiszeichen (astronomisch, nicht astrologisch), das Osterdatum und die Goldene Zahl. Um 12 Uhr mittags erklingt das Glockenspiel und der Lauf der Figuren vor dem segnenden Christus (ursprünglich Kurfürsten, seit dem Neuaufbau nach dem Krieg acht Vertreter der Völker und Rassen der Erde) setzt sich in Gang.

Das Carillon

Die 36 Glocken des Glockenspiels stammen teilweise aus der Katharinenkirche in Danzig und wurden nach dem Zweiten Weltkrieg hier eingebaut. Eine komplizierte Walzenmechanik spielt nach dem Kirchenjahr wechselnde Choral-Melodien zu jeder halben und vollen Stunde. Zu Ostern und Weihnachten spielt der Organist um 12 Uhr mittags das Glockenspiel von Hand.

Das Geläut

Bild:Luebecker Marienkirche.jpg
Türme der Marienkirche zu Lübeck

Das Geläut hing ursprünglich im südlichen der beiden Türme in einer Glockenstube in 60m Höhe. Während des durch den Bombenangriff ausgelösten Brandes am Palmsonntag 1942 sollen die Glocken durch den Luftzug noch einmal geläutet haben, bevor sie herabstürzten. Die Reste zweier Glocken, der ältesten Glocke von 1508 und der Pulsglocke von 1668 (7134kg), wurden als Mahnmal erhalten. Im Südturm wurde nach dem Krieg das Glockenspiel eingebaut.

Das heute siebenstimmige Geläut hängt seither im Nordturm. Es zählt zu den größten und tontiefsten seiner Art in Norddeutschland. Die drei alten Glocken (c´, d´, f´) stammen aus Danziger Kirchen; sie kamen als sogenannte Leihglocken vom Hamburger Glockenfriedhof und wurden unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg als Notgeläut aufgehängt.

Nachdem die neue Pulsglocke 1951 von Bundeskanzler Adenauer zur 700-Jahr-Feier der Marienkirche gestiftet wurde, konnte das Geläut 1985 durch den Guss drei weiterer Glocken vervollständigt werden. Ihre Inschriften nehmen in besonderer Weise Bezug auf Frieden und Versöhnung.

Im Jahre 2005 wurde die gesamte Glockenstube saniert. Dabei wurde der Stahlglockenstuhl der Wiederaufbauzeit durch einen hölzernen Glockenstuhl ersetzt und die Glocken an gerade Holzjoche gehängt. Somit erklingt das Geläut wieder strahlend festlich.

Dieses Großgeläut besitzt einen hohen Wiederekennungswert, da es durch seine ungewöhnliche Disposition (Intervallabstände zwischen den einzelnen Glocken) auffällt; durch die Aneinanderreihung von Ganztonabständen zwischen den Glocken 1-5 entsteht ein ganz eigenwilliger Geläuteklang, der zusätzlich durch die Klanggebung der historischen Glocken (Gratia Dei, Osanna und Dominicalis) an Lebendigkeit gewinnt.

Nr. Name / Funktion Gießer Gussjahr Gewicht in kg Durchmesser in m Nominal Herkunftsort
1 Pulsglocke (Gloriosa) Friedrich Wilhelm Schilling, Heidelberg 1951 5 817 2,10 ges° +8
2 Bet- und Sonntagsglocke Gebr. Bachert, Bad Friedrichshall-Kochendorf 1985 4 668 1,93 as° +10
3 Abendglocke (Friedensglocke) Gebr. Bachert, Bad Friedrichshall-Kochendorf 1985 2 994 1,71 +9
4 Gratia Dei Johann Gottfried Anthonÿ, Danzig 1740 2 400 1,65 c' +5 Danzig, St. Johann
5 Osanna Benjamin Wittwerck, Danzig 1719 1 740 1,44 d' +6 Danzig, St. Marien
6 Versöhnungsglocke Gebr. Bachert, Bad Friedrichshall-Kochendorf 1985 1 516 1,32 es' +10
7 Dominicalis Johann Gottfried Anthonÿ, Danzig 1735 850 1,11 f ' +11 Danzig, St. Johann

Läuteordnung

Hinter dem jeweiligen Anlass sind die zu läutenden Glocken mit ihren Nominal-Schlagtönen angegeben.

Kirchenjahr

Anlass 1 2 3 4 5 6 7
1. Advent as° c' d' es' f '
Übrige Adventssonntage d' es' f '
Heiligabend und 1. Christtag ges° as° c' d' es' f '
2. Christtag und Sonntage nach Weihnachten as° c' es' f '
Altjahrsabend as° c' es' f '
Jahresschlussandacht c' d' f '
Einläuten des neuen Kalenderjahres ges° as° c' d' es' f '
Neujahr as° c' es' f '
Epiphanias as° c' d' es' f '
Sonntage nach Epiphanias as° c' es' f '
Letzter Sonntag nach Epiphanias as° c' d' es' f '
Vorfastenzeit as° c' es' f '
Passionssonntage d' es' f '
Gründonnerstag as° c' d' es' f '
Karfreitag as°
Karfreitag 15 Uhr ges°
Osternacht und Ostersonntag ges° as° c' d' es' f '
Ostermontag und Sonntage nach Ostern as° c' es' f '
Konfirmation as° c' d' es' f '
Christi Himmelfahrt as° c' d' es' f '
Pfingstsonntag ges° as° c' d' es' f '
Pfingstmontag as° c' es' f '
Trinitatis as° c' d' es' f '
Sonntage nach Trinitatis as° c' es' f '
Erntedankfest as° c' d' es' f '
Reformationsfest as° c' d' es' f '
Hubertusmesse (3.11.) c' d' f '
Buß- und Bettag as° es'
Freitagsandacht um 18 Uhr c' d' f'
Abendmahlsgottesdienst (Sonntagabend) um 18 Uhr c' es'

Der Hauptgottesdienst wird am Vorabend um 20 Uhr mit dem gleichen Geläut eingeläutet. Dasselbe gilt für das Morgen- und Mittagsläuten an diesen Sonn- und Feiertagen anstelle des regulären Betläutens (s.u.).

Betläuten

  • Morgenläuten: Versöhnungsglocke (es')
  • Mittagsläuten: Osanna (d')
  • Abendläuten: Abendglocke (b°)
  • zum Vaterunser im Hauptgottesdienst: Betglocke (as°)

Kasualien

  • Tauffeier: Glocken 7, 6 und 5 (f ' - es' - d')
  • Trauung: Glocken 7, 6 und 4 (f ' - es' - c')
  • Beerdigung: Betglocke (as°); nachher: Glocken 7, 6, 4, 2 (f ' - es' - c' - as°)

Maße

  • Gesamtlänge: 103 m
  • Länge des Mittelschiffes: 70m
  • Gewölbehöhe im Hauptschiff: 38,5 m
  • Gewölbehöhe in den Seitenschiffen: 20,7 m
  • Höhe der Türme: 125 m
  • Fußbodenfläche: 3300 m²

Anmerkungen und Quellen

<references/>


Literatur

  • Max Hasse: Die Marienkirche zu Lübeck. Deutscher Kunstverlag, München 1983. ISBN 3422007474
  • Günther Grundmann: Lübeck In: Deutsche Kunst und Denkmalpflege Jahrgang 1955 Seite 81 ff. Deutscher Kunstverlag München/Berlin 1955.
  • Ernst Roßmann: Naturwissenschaftliche Untersuchung der Wandmalereien im Chorobergaden der Marienkirche zu Lübeck, anlässlich des Lübecker Bilderfälscherprozesses. In: Deutsche Kunst und Denkmalpflege Jahrgang 1955 Seite 99 ff. Deutscher Kunstverlag München/Berlin 1955.
  • Peter Hirschmann: Was soll aus den gefälschten Wandbildern in St. Marien zu Lübeck werden? In: Deutsche Kunst und Denkmalpflege Jahrgang 1955 Seite 106 ff. Deutscher Kunstverlag München/Berlin 1955.
  • Hinnerk Scheper: Restaurieren und Berufsethos In: Deutsche Kunst und Denkmalpflege Jahrgang 1955 Seite 109 ff. Deutscher Kunstverlag München/Berlin 1955.
  • Joachim Goll: Kunstfälscher. E.A.Seemann Verlag Leipzig, 1. Aufl. 1962 (mit Literaturverzeichnis)
  • St. Marien-Jahrbuch, Jahrbücher des St.-Marien-Bauvereins, Lübeck unregelm. Erscheinen (Zeitschrift)
  • K. Wehlte: Was ging in Lübeck vor? In: Maltechnik 61/1955. S. 11.
  • George Savage: Forgeries, Fakes and Reproductions. London, Barrie & Rockliff, 1963
  • Ausstellungskatalog Essen und Berlin: Fälschung und Forschung. Hrsg.: Museum Folkwang, Essen, und Staatliche Museen Preußischer Kulturbesitz, Berlin. 1976. ISBN 3-7759-0201-5.
  • Christine Lehmann: MacPherson und das Echo des Ossian, Die Angst des Han van Meegeren und Malskat und die gotischen Truthähne in Gaunergeschichten, Hamburg, Rasch und Röhring Verlag, 1988
  • Michel-Rundschau 7/1988 (Seite 538: Lothar Malskat gestorben)
  • Karl Corino (Hrsg.): Universalgeschichte des Fälschens. 33 Fälle, die die Welt bewegten. Von der Antike bis zur Gegenwart, Eichborn Verlag, Frankfurt/Main, 1996.
  • Günter Grass: Werkausgabe Band 11 Die Rättin. Steidl Verlag, Göttingen 1997, 493 Seiten, ISBN 3-88243-492-9.
  • 50 Jahre Lübecker Knaben Kantorei an St. Marien, Festschrift von Konrad Dittrich, Lübeck 1998
  • Die Hanse. Macht des Handelns - Der Lübecker Fernhandelskaufmann, Ausstellungskatalog „Gebrannte Größe“ im Rahmen der Initiative „Wege zur Backsteingotik“, Monumente, Publikationen der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, 2002, ISBN 3-935208-13-8
  • Die Glocken von St. Marien. Ein Briefwechsel zwischen Peter Guttkuhn und Günter Grass. In: Treffpunkt 3, Lübecker Autoren und ihre Stadt. Lübeck 1993, ISBN 3-7950-3209-1.

Weblinks

Die Marienkirche

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Lothar Malskat und Dietrich Fey

Musik in der Marienkirche

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